Angesichts des vorhergesagten Anstiegs des Meeresspiegels wird an der Nordseeküste ein neuer Klimadeich geplant. Stellvertretend für den ganzen Deich wird ein ausgewählter Deichquerschnitt betrachtet, dessen obere Begrenzungslinie durch die Funktion \(f\) mit
\( f(x) \; = \; -288 \cdot (x - 9) \cdot e^{-0{,}1 \cdot (x - 9)^2 - 6} \quad \textit{und} \quad 0 \leq x \leq 9 \)
modelliert wird. Im Folgenden entspricht dabei eine Längeneinheit sowohl in \(x\)- als auch in \(y\)-Richtung stets \(10 \, m\) in der Wirklichkeit.
\(A\) ist ein Bezugspunkt auf dem Deich, der zur Vermessung dient. \(H\) ist der höchste Punkt des Deiches.
(3 P)
(3 P)
(4 P)
Im Folgenden wird die Schar der Funktionen \(g_k\) mit
\( g_k(x) \; = \; -8 \cdot k^2 \cdot (x - 9) \cdot e^{-0{,}1 \cdot (x - 9)^2 - k} \quad f\ddot{u}r \; k \in \mathbb{R} \; und \; 0 \leq x \leq 9 \)
betrachtet.
(2 P)
Für jedes \(k \not= 0\) hat \(g_k\) genau eine Nullstelle.
(2 P)
Ein Planungsbüro modelliert mit Hilfe der Funktionen \(g_k\) die obere Begrenzungslinie von weiteren Deichquerschnitten. Dazu werden im Folgenden ausschließlich die Parameterwerte \(k\) mit \(5 \leq k \leq 7\) betrachtet.
(2 P)
(5 P)
(3 P)
(5 P)
Für die weitere Planung wird der durch \(g_{5{,}8}\) modellierte Deich ausgewählt. Dieser soll einen begradigten Bereich (die sogenannte Deichkrone) erhalten.
(3 P)
Es wird entschieden, den Deich für \(6{,}0 \leq x \leq 7{,}2\) zu begradigen.
(3 P)
(5 P)
Wir definieren zunächst die Funktion \(f\).
Beachte: Der Mal-Punkt muss bei der Definition mitgeschrieben werden.
Die Höhe wird mit
berechnet. Die Höhe ist also \(5{,}77 \, m\). Für die Steigung im Punkt \(A\) die 1. Ableitung von \(f(x)\) benötigt. Dazu wählen wir das Ableitungswerkzeug
mit dem \(menu\) .
Die Ableitung wird wie folgt gebildet:
Die Steigung im Punkt \(A\) ist nun
Für die Breite lösen wir die Gleichung
\( f(x) \; = \; 0{,}5 \)
und verwenden den Solve-Befehl:
mit
\( 8{,}2602 - 4{,}75525 \; \approx \; 3{,}50495 \)
Der Deich ist ungefähr \(35 \; m\) breit.
Die größte Höhe des Deiches liegt im Hochpunkt der Funktion \(f\).
\( f'(x)=0 \)
Wir lösen die Gleichung.
\(11{,}2361\) liegt außerhalb des Definitionsbereichs mit \(0 \leq x \leq 9\) und kommt als gesuchter \(x\)-Wert nicht infrage.
\( f''(x) \not= 0 \)
Wir bilden zunächst die 2. Ableitung
und überprüfen dann \(x=6{,}76393\).
\(f''(6{,}76393) < 0\). Also liegt bei \(x=6{,}76393\) ein Hochpunkt vor.
Die Deichhöhe beträgt \(9{,}68 \, m\).
Schreiben wir die Funktionsgleichungen
\( \begin{array}{ c c r } f(x) & = & -288 \cdot (x - 9) \cdot e^{-0{,}1 \cdot (x - 9)^2 - 6} \\[5pt] g_k(x) & = & -8 \cdot k^2 \cdot (x - 9) \cdot e^{-0{,}1 \cdot (x - 9)^2 - k} \\ \end{array} \)
untereinander, so fällt auf, dass sie sich nur an zwei Stellen unterscheiden. Setzen wir für \(k=6\) ein, so erhalten wir
\( \begin{array}{ r c l } g_6(x) & = & -8 \cdot 6^2 \cdot (x - 9) \cdot e^{-0{,}1 \cdot (x - 9)^2 - 6} \\[6pt] & = & -288 \cdot (x - 9) \cdot e^{-0{,}1 \cdot (x - 9)^2 - 6} \\[6pt] & = & f(x) \\ \end{array} \)
Damit ist \(f\) eine Funktion der Schar \(g_k\).
Wir definieren
und berechnen die Nullstellen.
Da nach der Vorgabe \(k \not= 0\) ist, existiert für alle sonstigen \(k\) nur die Nullstelle bei \(x=9\).
Wir definieren eine Funktion \(h\) für die verschiedenen Höhen des Hochpunktes.
Wichtig dabei ist, die Taste \(e^x\) und nicht den Buchstaben \(e\) zu verwenden.
Für \(e\) schreiben wir \(e^1\)
Wir setzen die Funktionsvorschrift \(h(k)\) mit \(11\) Metern gleich.
Nach der Vorgabe ist nur \(5{,}80697\) eine zulässige Lösung.
\( h'(k)=0 \)
Wir definieren die 1. Ableitung
und lösen die Gleichung.
Mit der
\( h''(k) \not= 0 \)
bestimmen wir das Maximum.
Mit \(h''(0)>0\) und \(h''(2)<0\) erhalten wir ein Minimum bei \(k=0\) und ein Maximum bei \(k=2\).
Da rechts vom Maximum die Höhe stetig abfällt ist im Intervall \(5 \leq k \leq 7\) bei \(k=5\) der Deich am höchsten.
\( g_k''(x)=0 \)
Die 2. Ableitung kann gebildet werden mit
Wir definieren die 2. Ableitung mit
und lösen die obige Gleichung.
Die einzige Lösung, die für
\( k \in [5 ; 7 ] \quad \text{und} \quad x \in \left[0 ; 9 - \sqrt{5} \right] \)
infrage kommt, ist \(x = 5{,}12702\).
\( g_k'''(x) \not= 0 \)
Wir überprüfen den \(x\)-Wert.
\(g'''(5{,}12702) \not= 0\). Damit existiert die Wendestelle.
Der Wendepunkt lautet
\( W \left( 5{,}12702 \; \Bigl| \; 6{,}91345 \cdot k^2 \cdot e^{-k} \right) \)
Die maximale Steigung ist seeseitig, also zwischen dem Tiefpunkt und dem Hochpunkt, im Wendepunkt. Das ist nach der Kontrolllösung bei \(x=9 - \sqrt{15}\).
Die Steigung wird berechnet mit der 1. Ableitung von \(g_k\) bei \(x=9 - \sqrt{15}\) und ist
Für den Steigungswinkel gilt
\( g_k'(x) \; = \; tan(\alpha) \)
Wir berechnen das gesuchte \(k\) mit
Für \(5 \leq k \leq 7\) ist \(k = 5{,}79845 \approx 5{,}8\) die einzige Lösung.
Für den Deich, der die Deichkrone erhalten soll, definieren wir eine Funktion \(d\) mit \(k = 5{,}8\).
Zunächst wird \(x\) berechnet.
Nur \(6{,}13674\) liegt innerhalb des Definitionsbereichs
\( \mathbb{D} \; = \; \{ x |0 \leq x \leq 9 \} \)
Ebenfalls liegt
\( 6{,}13674 + 1{,}2 \; = \; 7{,}33674 \)
innerhalb des Definitionsbereichs. Die gesuchte Höhe ergibt sich mit
Der Deich ist also \(10{,}28 \, m\) hoch.
Die Neigung (von der Landseite aus gesehen) wird mit Hilfe des Steigungsdreiecks berechnet.
Es gilt für die Neigung
\( m \; = \; \frac{d(x_2) - d(x_1)}{x_2 - x_1} \)
Dazu berechnen wir die \(y\)-Werte der Punkte.
Es ergibt sich die prozentuale Neigung mit
\( \frac{1{,}06072 - 0{,}993789}{7{,}2 - 6} \cdot 100 \% \; = \; 5{,}58 \% \)
Das benötigte Material entspricht dem Volumen des Deiches und wird berechnet mit
\( V \; = \; \textit{Deichquerschnitt} \cdot \textit{Abschnittslänge} \)
Der Deichquerschnitt kann in drei Teilflächen unterteilt werden:
Bei der Querschnittsfläche ist zu beachten, dass sowohl in \(x\)-Richtung als auch in \(y\)-Richtung eine Einheit \(10 \, m\) sind und der Deichabschnitt in \(km\) angegeben ist. Die Rechnung lautet also
\( V \; = \; 4{,}01523 \cdot 10 \cdot 10 \cdot 2000 \; = \; 803046 \, m^3 \)